Sunday, September 28, 2008

state of nature ...


Natürlich fällt mir die lade runter, schläft mir das gesicht ein, etc, etc. wenn ich hier um 12.15 bei meinem frühstück sitze und mir die österreichischen wahlergebnisse ansehe. ich kann nicht sagen, dass mich das überrascht - je komplexer die welt desto einfacher müssen wohl die parolen sein. je größer der wohlstand umso leichter ist es, ängste vor verlust zu schüren.
ich überlege mir gerade wie ich die parteienstruktur und das wahlergebnis hier erkläre und vor allem im hinblick auf die strukturen und verhältnisse, die diese ergebnisse überhaupt zulassen, als ganz grossartig rühmen muss - wir haben ja schießlich noch die wahl zwischen 6 parteien (und ein paar zerquetschten). dass sich diese eher im rechtskonservativen spektrum versammeln als links von der mitte ist eine andere sache, aber sicher nicht ein frage des verhältnisses. Ich war gestern höchst erstaunt und perplex bei einer hollywood-rockmusic-party jemand sagen zu hören: "I vote for MacCain 'cos I don't want the commies in this country." da blieb mir auch das lachen eher im hals stecken.
Und natürlich bedeutet das ergebnis nichts gutes für die kulturpolitik, aber das ist wiederum etwas, dass mich hier sehr beschäftigt - warum gibt es bei uns so etwas wie kulturpolitik und hier nicht (oder wie sieht die hier aus - präsent ist sie jedenfalls nicht sehr....)? was sind die unterschiedlichen konzepte, die dahinter stecken (kann ich da auch mal über vor- und nachteile abseits von selbstverständlichkeiten nachdenken?).
Das andere, das mich nachdenken lässt, ist dieser satz von Virginia Woolf: "A woman must have money and a room of her own if she is to write fiction." ich denke da nämlich immer mehr an klassenverhältnisse als an feminist issues und gender-inequalities (hoffentlich heisst das jetzt so?!), aber dazu komm ich noch ein andermal.
In zeiten wie diesen muss die Heidegger'sche gelassenheit auf jeden fall in den wind geblasen werden; es gilt, sich zu organisieren.

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